Als Element- oder auch Filigrandecke wird eine Halbfertigteildecke aus Stahlbeton bezeichnet, wobei die Halbfertigteile bis zu 250 cm breit und durchschnittlich 4 bis 6 cm stark sein können. Die Länge ist abhängig von der Raumgröße sowie der Deckenspannrichtung.
Aufbau und Bewehrung
Die Unterseite eines solchen Halbfertigteils enthält bereits eine Bewehrung mit Baustahlmatten und Gitterträgern aus verschweißtem Betonstahl. Diese Gitterträger, die der Montage und gegebenenfalls auch als Auflager für die obere Bewehrung dienen, umfassen sowohl den sichtbaren Obergurtstab als auch zwei einbetonierte Untergurtstäbe sowie die Diagonalen zwischen Ober- und Untergurten. Die Diagonalen sowie die raue Oberseite des Halbfertigteils ermöglichen eine gute Verbindung mit dem Ortbeton, welcher an der Baustelle hinzugefügt wird.
Quer zu den beim Zusammensetzen der Halbfertigteile entstehenden Fugen ist eine Zulagebewehrung zu fixieren, die sich beim Aufbetonieren nicht verschieben darf. Um eine beständige Haftung zu gewährleisten, ist eine Betondeckung von 1 cm zu berücksichtigen, damit die Querbewehrung nicht direkt auf dem Fertigteil aufliegt.
Vorteile der Filigrandecke
✔ Zeit- und Kostenersparnis auf Grund entfallender Arbeiten an der Deckenschalung
✔ kaum Einschränkungen in der Planungsfreiheit
✔ zweiachsige Spannrichtung
✔ tapezierfähige Schicht an der Unterseite der Filigrandecke
Nachteile der Filigrandecke
✔ Zeit- und Kostenaufwand durch obere Bewehrung
✔ zusätzliche Kosten für Aussparungen, z. B. für Lüftungsrohre und Deckendosen
✔ eingeschränkte Baufreiheit durch das notwendige Aufstellen von Stützen
✔ hohe Baufeuchte
✔ Demontage und Abtransport der unterstützenden Materialien nach Fertigstellung
✔ kaum Eigenleistung möglich
✔ keine streichfähige Unterseite der Filigrandecke ohne entsprechende Vorbehandlung
✔ Verspachteln der Fugen notwendig
Risse in der Decke
Damit die Filigrandecke das zusätzliche Gewicht des Aufbetons tragen kann, ist bis zur Aushärtung eine linienförmige Zwischenunterstützung aus Deckenstützen (Sprießen) und Holzschalungsträgern unumgänglich. Wie diese explizit aussehen sollte, hängt von der Stützweite und dem Gewicht des Aufbetons ab.
Hin und wieder kommt es vor der Entfernung der Stützelemente zu deutlich sichtbaren Rissen in der Filigrandecke. Es handelt sich dabei in der Regel um so genannte Setz- und Schwindrisse, die keinen Anlass zur Besorgnis geben, allerdings vor weiteren Gestaltungsmaßnahmen entsprechend zu verputzen sind.
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