Geht es um den Hausbau an sich, so ist dieser mit vielen wichtigen Entscheidungen verbunden. Entscheidungen, die gut überlegt sein wollen, da sie das restliche Leben stark beeinflussen können.
Spielen Sie mit dem Gedanken, ein Haus zu bauen, so sollten Sie sich zunächst einmal genau überlegen, was Sie von einem Haus – von Ihrem Haus – erwarten. Wie viele Zimmer benötigen Sie, wie groß sollen die einzelnen Zimmer sein und wie viele Etagen soll das Haus haben? Haben Sie diese Entscheidungen getroffen, so können Sie dazu übergehen, Entscheidungen in Bezug auf den Haustypen zu treffen. Soll es ein Bungalow sein, ein Pultdachhaus, eine Stadtvilla, ein 1,5-geschossiges Haus, ein Einfamilienhaus oder gar ein Mehrfamilienhaus? Die Auswahl an unterschiedlichen Haustypen ist groß. Auch die Wahl eines passenden Daches will gut überlegt sein. Schließlich hängt es vom ausgewählten Neigungswinkel ab, ob eine Solaranlage Sinn macht oder eher nicht. Sind diese Entscheidungen zu Gunsten aller Beteiligten positiv getroffen worden, so könnte der Hausbau starten.
Ohne einen Grundstückskauf kein Hausbau
Doch so schnell wird ein Haus dann doch wieder nicht gebaut. Bevor der Hausbau endgültig starten kann, fehlt jedoch noch ein wichtiger Faktor: das passende Grundstück. Ohne ein Grundstück – kein Haus.
Doch genau wie bei der Wahl des passenden Haustypen gibt es auch bei der Wahl eines passenden Grundstückes einige wichtige Faktoren zu beachten:
• Oberstes Gebot bei der Grundstückssuche ist die Lage. Auch wenn im Haus später noch Anbauten erfolgen und Zimmer umgebaut werden können – die Lage des Grundstücks lässt sich im Nachhinein nicht mehr ändern. Auch wenn Sie momentan ein einsames Haus im Wald einsam finden, wer weiß, ob Sie mit dieser Lage Ihres Grundstücks wirklich auf Dauer glücklich und zufrieden leben können.
• Neben der Lage des Grundstückes ist auch die Beschaffenheit desselben wichtig. Ist das Gelände abschüssig oder uneben, so müssen zusätzliche Erdarbeiten vollzogen werden, die zusätzliche Kosten verursachen.
• Auch die Infrastruktur sollte bei Ihrem Grundstückskauf eine wichtige Rolle spielen. Sind Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe und wie sieht es mit der medizinischen Versorgung am Ort aus? Sind Schulen und Kindergärten in der Nähe, die der Nachwuchs ohne größere Mühen erreichen kann? Wie sieht es mit der Freizeitgestaltung und größeren Städten in der näheren Umgebung aus? Wie sieht es mit zukünftigen Planungen rund um Geschäftsgebäude, Einkaufszentren und Bahnhöfen aus? Bevor Sie den Grundstückskauf tätigen, sollten Sie unbedingt einen Blick in den Bebauungsplan werfen. Nur so können Sie sich böse Überraschungen im Nachhinein ersparen.
• Sie haben bereits ein Grundstück im Blick? Dann sollten Sie unbedingt darauf achten, dass das Grundstück frei von Altlasten ist. Mauerreste, alte Schuppen oder Garagen müssen vor Baubeginn abgerissen werden und können so ebenfalls zusätzliche Kosten verursachen.
• Gleiches gilt für Bäume. Planen Sie, ein Grundstück zu kaufen, welches mit Bäumen bewachsen ist, so sollten Sie im Vorfeld unbedingt in Erfahrung bringen, ob die Bäume unter Naturschutz stehen oder ob sie gefällt werden dürfen. Doch selbst wenn die Bäume gefällt werden dürfen, so ist dies nicht zu jeder Jahreszeit erlaubt. Daher gilt: Bevor Sie ein Grundstück mit Bäumen kaufen, unbedingt klären, ob und wann der bestehende Baumbestand gefällt werden darf.
• Die Größe des Grundstücks ist das A und O! So schön ein Grundstück auch sein mag, wenn die Größe nicht passt, ist das schönste Grundstück nichts mehr wert. Die Regel der Grundstücksbebauung besagt, dass die Immobilie mindestens drei Meter von der Grundstücksgröße abstehen muss. Ist ein Grundstück also 15 Meter breit, so ist die maximale Breite des Hauses auf neun Meter beschränkt.
• Haben Sie vor, Ihr zukünftiges Traumhaus mit Sonnenenergie zu versorgen, so sollten Sie ein Grundstück wählen, welches idealerweise nach Süden ausgerichtet ist. So sorgen Sie nicht nur für die ideale Ausrichtung für die Sonnenkollektoren, sondern können zusätzlich die Sonne im Wohn- und Essbereich genießen.
• Ebenfalls wichtig in Bezug auf Ihr zukünftiges Traumhaus ist der Bebauungsplan. Existiert nämlich zum Zeitpunkt des Grundstückskaufes kein Bebauungsplan, so tritt Paragraph 34 in Kraft. Dieser besagt, dass ein Neubau sich ohne vorliegenden Bebauungsplan an den bestehenden Häusern orientieren muss. Dies kann Ihren Traum von einer individuellen Stadtvilla möglicherweise im Handumdrehen zerstören.
• Ohne vorliegendes Nutzungsrecht, kein Grundstückskauf. Deshalb gilt es, im Vorfeld zu ermitteln, ob nicht vielleicht schon andere Interessenten das Nutzungsrecht erworben haben.
• Ist das Grundstück schon erschlossen und vermessen? Ist dies noch nicht der Fall, so kann diese Tatsache Ihre Baukosten noch einmal in die Höhe treiben.
• Bevor Sie ein Grundstück kaufen, sollten Sie zudem in Erfahrung bringen, ob für das Grundstück eventuell Fördergelder bereitgestellt werden. Junge Familien werden z.B. in einigen Städten und Gemeinden besonders gefördert.
• Neben den Kosten für den eigentlichen Grundstückskauf unbedingt noch die fälligen Notarkosten zusätzlich einplanen. Ein Notar kann Ihnen zudem Hilfestellung bei allen versteckten Kostenfallen leisten.
Konnten Sie diese Punkte alle positiv abschließen, so steht dem Kauf Ihres Grundstückes nichts mehr im Wege und Sie können schon bald mit dem Bau Ihres ganz persönlichen Traumhauses beginnen.