Wintergarten oder normaler Garten?

Der Traum vom Wintergarten beginnt im Kopf

Natürlich wäre es optimal, wenn der Wintergarten direkt bei der Planung des Hausbaus und der Grundstückssuche Berücksichtigung fände. In der Regel ist das Wohnhaus jedoch bereits vorhanden und der Wintergarten richtet sich nach bereits vorhandenen Begebenheiten wie Kellerabgänge, Gartenwege, Bäume und sonstige Hindernisse. Sind diese ersten Überlegungen dann abgeschlossen, stellen sich auch schon die nächsten Fragen: Erfolgt der Zugang über eine Schiebetür vom Haus oder über eine Falttür vom Garten? Soll der Wintergarten über eine oder mehrere Etagen verfügen? Erstreckt sich der Bau des Wintergartens über die Fläche eines Garagendaches, einer Terrasse oder eines Flachdaches? Dient Ihr Wintergarten als zusätzlicher Wohnraum oder als Verbindung zwischen zwei Hausteilen? Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, so gibt es inzwischen auch schon zahlreiche Balkonbesitzer, die einen Wintergarten ihr Eigen nennen. Eine wohldurchdachte Planung wirkt sich letztendlich auch auf die Kosten aus, so können beispielsweise vorhandene Brüstungen in die Konstruktion integriert werden.

Bauformen

Der schlichte Glaskasten mit geneigtem Dach, in der Fachsprache als „Deckel“ bezeichnet, zählt zu den gängigsten, da kostengünstigsten Bauformen. Immer beliebter werden allerdings Wintergärten mit kleineren Rastermaßen, die variablere Gestaltungsmöglichkeiten wie eine achteckige Bauform mit Sattel-, Zelt- oder auch Walmdach ermöglichen. Für welche Bauform Sie sich letztendlich entscheiden, hängt nicht nur von Ihrem Geschmack, sondern auch von Ihren finanziellen Möglichkeiten ab, denn je aufwändiger die Bauform, desto höher die anfallenden Kosten.

Fundament und Boden

Das Fundament eines Wintergartens befindet sich in etwa einem Meter Tiefe. Bei der Planung der Maße und Bauweise sind die zu erwartenden Belastungen durch Eigengewicht, Schnee und Wind zu berücksichtigen.

Wählen Sie ein Material für den Boden, das sowohl frostfest ist, aber auch Sonnenenergie aufnehmen und speichern kann. Geeignet sind zum Beispiel dunkle Böden aus Naturstein, Terrakotta, Ziegelbeton, Parkett, Laminat, Kork, Marmor- oder Keramikfliesen.

Wintergarten vom Antrag zur Genehmigung

Auch für Bauvorhaben auf dem eigenen Grundstück sind zuvor entsprechende Genehmigungen der Baubehörde einzuholen. Planen Sie also einen Wintergarten, so sollten Sie sich zuvor unbedingt auch mit der Bauverordnung auseinandersetzen, um alle Auflagen erfüllen zu können und nachträgliche Maßnahmen und damit verbundene Zusatzkosten zu vermeiden.

Im Gegensatz zum einfachen Gewächshaus wird der Wintergarten von Menschen genutzt, daher unterliegt der Wintergarten strengeren Bestimmungen hinsichtlich Dachverglasung, Wärmeisolierung oder auch Versteuerung.

Ähnlich wie beim Hausbau ist der Bauantrag beim zuständigen Bauamt in schriftlicher Form zu stellen. Die dafür notwendigen Unterlagen werden als „Bauvorlagen“ bezeichnet und enthalten ein Formblatt bezüglich Bauvorhaben, Baugrundstück, Kosten etc., den Lageplan im Maßstab 1:500, einen öffentlich beglaubigten Bauplan, Bauzeichnungen, Baubeschreibung sowie Berechnungen der Statik und der Kosten. Eine genaue Auskunft über die anfallenden Formalitäten erteilt das für Sie zuständige Bauamt.