Risse in der Hauswand legen häufig den Verdacht nahe, dass es sich hier nur um einen Baupfusch handeln könne. Möglicherweise ist die Bausubstanz beschädigt, die Immobilie ist gefährdet.
Tatsächlich können wir Sie erst einmal beruhigen: Die meisten Risse sind zwar nicht unbedingt schön anzusehen, aber doch von eher harmloser Natur. Oft genügen schon wenige Handgriffe, um die Risse wieder verschwinden zu lassen.
Wann ist ein Riss wirklich gefährlich?
Solange es sich wirklich nur um kleine Risse – sogenannte Haarrisse von maximal 0,2 mm Breite – im Putz handelt, geht es wohl nur um ein ästhetisches Problem. Ernster wird es erst dann, wenn die Risse schon eher als Spalten zu bezeichnen sind.
Die meisten Risse zeigen sich in den Ecken einer Wohnung und werden durch die einzelnen Bauteile, die noch immer in Bewegung sind, erzeugt. Tatsächlich sind diese Risse sogar kaum zu vermeiden, denn das Haus muss sich noch setzen, der Putz muss trocknen, die verbauten Materialien arbeiten noch. Wer auf Sand oder Kies baut, darf damit rechnen, dass sich das Haus nach einigen Monaten vollständig abgesetzt hat; wer indes auf Ton oder Lehm gebaut hat, sollte mit mehreren Jahrzehnten rechnen. Das Gebäude senkt sich Millimeter um Millimeter und drückt das Wasser nach und nach aus dem Boden heraus. Kommt es dabei auch nur zu einer minimalen Schiefstellung, so zeigen sich bereits erste Risse an der Hauswand.
Diese Haarrisse wirken sich nicht im Geringsten auf die Statik eines Hauses aus und können durch eine einfache Fuge aus Acryl verschlossen werden. Sind diese Risse aber breiter als 0,2 mm, so sollte ein Experte hinzugezogen werden, denn dann können auch Probleme im Fundament oder Verformungen zugrunde liegen.
Auch Spannungen unter den Bauteilen verursachen derartige Risse, zum Beispiel wenn Umbauten unsachgemäß ausgeführt werden. Beispiel: eine nichttragende Innenwand, welche die Last der Decke nicht abfangen soll und auch nicht hierfür konstruiert wurde. Dennoch muss auch sie Gelegentlich einen Teil des Gewichtes auf sich nehmen, schon entstehen Risse. Um hier vorzubeugen sollten Sie die Innenwand durch ein elastisches Band oder durch Schaumstoff vom tragenden Mauerwerk abkoppeln.
Exzellent Massivhaus empfiehlt …
➨ Beobachten Sie vorhandene Risse über einen gewissen Zeitraum hinweg. Wie verhält sich der Riss auf Dauer? In welche Richtung setzt er sich fort, wird er breiter?
➨ Statische Risse lassen sich auf einfachste Weise reparieren, dynamische Risse – z. B. durch Bodenerschütterungen – benötigen schon etwas mehr Aufwand.
➨ Ziehen sie einen Experten hinzu, sobald der Riss bzw. die Risse breiter als 0,2 mm werden.