Fassadendämmung umschreibt verschiedene Maßnahmen für die effektive Wärmeisolierung eines Gebäudes mit dem Ziel, den Energieverbrauch langfristig zu senken. Diese Verfahren können sowohl während der Gebäudeerrichtung als auch nachträglich bei einem Altbau durchgeführt werden.
Spätestens mit der Energie-Effizienz-Verordnung (EnEV) sowie dem Energiesparausweis von 2009 wurden vereinzelte Sanierungsmaßnahmen nicht nur für Bauherren, sondern auch für Hausbesitzer zur Verpflichtung. Fassadendämmung ist bislang zwar noch kein solches Muss, macht aber laut der Deutschen Energieagentur (Dena) durchaus Sinn, wenn man sich ohnehin mit einer Sanierung konfrontiert sieht: „Die Investition lohnt, da Einsparungen im Energieverbrauch von bis zu 30% möglich sind.“
Welche Faktoren beeinflussen den Energieverbrauch?
Baumaterialien, deren Verarbeitung und Zustand sowie die Art der Heizungsanlage wirken sich auf den Energieverbrauch aus. Je älter und verfallener ein Gebäude ist, umso empfehlenswerter ist die Sanierung. Hinzu kommt, dass die erste Verordnung über einen energiesparenden Wärmeschutz erst im Jahr 1978 in Kraft gesetzt wurde. Es lässt sich folglich davon ausgehen, dass Gebäude, die vor 1978 entstanden, Sanierungskandidaten sind.
Wärmeleitfähigkeitsstufe des Dämmmaterials
Die Wärmeleitfähigkeitsstufe dient als Indikator der Durchlässigkeit des Dämmmaterials in Bezug auf den Wärmestrom. Sie wird als „W“ plus drei Ziffern angegeben, z.B. W024. Als Faustregel gilt: Je niedriger dieser Wert ausfällt, umso geringer ist der Energieverbrauch. Bewährt haben sich die Dämmstoffe Styropor und Polyurethan, auch bekannt als PUR/PIR-Hartschaum.
Vorteile und Amortisierung der Fassadendämmung
Wer sich nun für die Dämmung seiner Fassaden entscheidet, eliminiert kalte Ecken, stoppt den Durchzug und schützt die Umwelt. Die Wohnqualität und das Wohlbefinden steigen an, da der Wärmeverlust in den kalten Monaten gering ist und das Überhitzen der Räumlichkeiten im Sommer durch das Dämmmaterial vermieden wird. Zudem ermöglicht die Wärmeisolierung auch eine optimale Geräuschdämmung für ein Gebäude.
Die Bedenken vieler Bauherren, was die Investitionskosten betrifft, haben durchaus ihre Berechtigung, immerhin schlagen die Ausgaben für eine Dämmung der Außenwände mit Styropor mit etwa 95,00€ bis 130,00€ je Quadratmeter zu Buche. Eine entsprechende Dämmung der Innenwände liegt bei 30,00€ bis 40,00€ je Quadratmeter. Ein langfristiger Vergleich der Heizkosten eines unsanierten Hauses gegenüber eines rundum sanierten Hauses zeigt indes, dass in einem Zeitraum von 10 Jahren Einsparungen im Energieverbrauch von 33.000,00€ möglich sind, in 20 Jahren sogar bis zu 86.000,00€. Zudem wertet der Hausbesitzer sein Eigentum auf und steigert den Geldwert der Immobilie.
Nicht zuletzt erhalten Bauherren eine finanzielle Unterstützung über zinsgünstige Kredite der KfW, mit denen Einzelmaßnahmen der energetischen Sanierung – somit auch die Fassadendämmung – gefördert werden.