Energieverbrauch senken durch neue Dachdämmung

Energieverbrauch einsparen III – Dachdämmung

Die Dachdämmung bietet neben der Fassaden- oder Kellerdecken-Dämmung die effektivste und effizienteste Variante der Wärmeisolierung eines Gebäudes mit dem Ziel, den Energieverbrauch langfristig zu senken. In Anbetracht der Tatsache, dass das Dach nahezu 50% der Gebäudehülle ausmacht, lässt es sich schnell nachvollziehen, dass hier ein enormes Einsparpotenzial vorhanden ist.

Dachdämmung ist nicht gleich Dachdämmung

Es gibt verschiedene Systeme der Dachdämmung im Innen- und Außenbereich, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Diese können sowohl bei der Gebäudeerrichtung als auch nachträglich bei einem Altbau durchgeführt werden:

Untersparrendämmung

Das Dämmmaterial wird unterhalb der Sparren befestigt, was ein nachträgliches Verkleiden der Dachsparren überflüssig macht. Der finanzielle Aufwand ist verhältnismäßig gering, doch bei einer zu schwachen Stärke der Dachsparren müssen diese zuvor verstärkt werden, was zwangsläufig zu einer Verkleinerung des Wohnraumes führt.

Zwischensparrendämmung

Auch die Zwischensparrendämmung ist eine Variante der Innendämmung. Bei der Zwischensparrendämmung wird das Dämmmaterial – wie der Name schon sagt – von innen zwischen den Sparren verlegt, um den Energieverbrauch langfristig zu senken.

Vollflächendämmung oder Aufdachdämmung

Die Vollflächendämmung, auch Aufdachdämmung genannt, befindet sich oberhalb der Dachsparren und umschließt das Dachgebälk wie ein dichter Deckel. Die Pfannen des Daches werden wie gehabt darüber verlegt.

Diese Variante bietet neben einem geringen Energieverbrauch sehr gute Dämmeigenschaften und führt zu keinerlei Wohnraumverlust, da die Dämmung außerhalb des Gebäudes angebracht wird. Allerdings liegen die Investitionskosten auch weit über den notwendigen Ausgaben für die Innendämmung.

Auflattdämmung

Es handelt sich bei der Auflattdämmung um die Weiterentwicklung der Vollflächendämmung. Das Dämmmaterial wird nicht nur oberhalb der Sparren, sondern auch über der Dachlattung angebracht. Die Vorteile entsprechen denen der Vollflächendämmung , zudem entsteht ein zuverlässiger und dauerhafter Schutz der Dachlattung vor Witterungseinflüssen.

Die Auswahl des richtigen Dämmmaterials ist entscheidend für einen reduzierten Energieverbrauch

Bei dem Dämmmaterial wird zwischen organischen und anorganischen Stoffen unterschieden. Anorganisches Material besteht aus Mineralwolle, z.B. Steinwolle, wohingegen organisches Dämmmaterial aus Getreide oder Schafswolle hergestellt wird. Die Auswahl ist eine Frage des Preises und abhängig von den persönlichen Ansprüchen.

Zu beachten ist unbedingt, dass der Dämmstoff eine ausreichend dicke Stärke aufweist und nur über eine geringe Wärmeleitfähigkeit verfügt. Zur Orientierung: Besonders gut geeignete Materialien haben einen Höchstwert von 0,035 W / (mK).

So werden nicht nur die Heizkosten in den Wintermonaten reduziert, das Haus ist auch vor übermäßiger Aufwärmung im Sommer geschützt. Zudem bietet die Dachdämmung verlässliche Brandschutzeigenschaften, sie hält Feuchtigkeit fern und ermöglicht einen angenehmen Schutz vor Außengeräuschen. Widerstandsfähiges Material kann die Dämmfunktion über mehrere Jahrzehnte lang aufrechterhalten.

Ist die Dachdämmung tatsächlich lohnenswert?

Abhängig von den Baumaterialien, deren Verarbeitung und Zustand sowie von der Nutzung des zu sanierenden Gebäudes ist ein Energiesparpotenzial von bis zu 15% vorhanden. Da eine erste Verordnung über einen energiesparenden Wärmeschutz erst im Jahre 1978 verabschiedet wurde, wird empfohlen, alle Gebäude, die vor 1978 errichtet wurden, auf ihre Energieeffizienz zu überprüfen und gegebenenfalls zu sanieren. Laut Deutscher Energie-Agentur dena kann eine Familie mit neuer Dachdämmung so bis zu 540,00€ jährlich an Heizkosten einsparen. Zusätzlich steigt der Wiederverkaufswert einer Immobilie.

Nicht zu vergessen ist, dass sämtliche Einzelmaßnahmen der energetischen Sanierung – also auch die Dachdämmung – durch

zinsgünstige Kredite der KfW-Bankengruppe unterstützt werden.

Die Senkung des Energiebedarfs hat allerdings noch einen weiteren äußerst wertvollen Effekt: Gebäude machen etwa 40% der Energieverbraucher aus und verursachen EU-weit die meisten CO2-Emissionen. Den eigenen CO2-Ausstoß mittels umweltfreundlicher Bauprodukte zu senken, schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.